Gesundheitliche Versorgungsplanung zum Lebensende
Lieselotte H. liebt es in ihrem Zimmer das Fenster zu öffnen und die Menschen auf dem Hof zu beobachten, hin und wieder ein Schwätzchen zu halten oder auch nur aus der Ferne jemandem zuwinken. Nachdem sie einen Schlaganfall hatte, sitzt sie in einem Rollstuhl und kann nicht mehr sprechen.
Vor diesem Unfall hat Lieselotte H. Gespräche zur Gesundheitlichen Versorgungs-planung zum Lebensende angenommen. Sie hat ihre Wünsche formuliert, für den Fall, dass sie sich nicht mehr äußern kann.
So kann sie auch jetzt noch regelmäßig an ihrem Lieblingsplatz in alter Vertrautheit von den Menschen auf dem Hof begrüßt werden und das Neueste erfahren.
Sie genießt die Begegnungen – genauso hat sie es sich gewünscht!
Sich rechtzeitig Gedanken zu dem Thema „Krankheit, Sterben und Tod“ zu machen und vorallem selbstbestimmt für seine letzte Lebensphase entscheiden zu können ist uns ein großes Anliegen.
Um dem gerecht zu werden, bieten wir eine Gesprächsbegleitung zum Thema „Gesundheitliche Versorgungsplanung zum Lebensende“ an.
Die Dinge und Werte, die mir in meinem Leben wichtig sind und am Herzen liegen schriftlich festzuhalten ist die zentrale Aufgabe bei diesem Gesprächsangebot. Dazu gehört auch das eigene Sterben und den Tod, Hoffnungen und Ängste achtsam zu beleuchten. Was ist, wenn ich nicht mehr in der Lage bin mich auszudrücken und zu sagen, wie ich behandelt werden möchte?
Das Selbstbestimmungsrecht hat eine große Bedeutung. Eine speziell ausgebildete Mitarbeiterin geht individuell auf die Wünsche des Einzelnen ein. Wünsche und Werte zu ermitteln für den Fall, dass jemand sich nach einer Krankheit oder einem Unfall nicht mehr äußern kann, oder es auch noch nie konnte.
Das Angebot umfasst eine interdisziplinäre Ermittlung des Willens der jeweiligen Person. Die Gesprächsbegleiterin geht mit den Klienten, Wohngruppenmitarbeitern, Angehörigen und gesetzlichen Betreuern ins Gespräch.
Es wird versucht einen Konsens der beteiligten Menschen herzustellen und damit den behandelnden Haus- oder Facharzt einzubeziehen, um entsprechende Behandlungsmaßnahmen abzustimmen oder festzulegen.